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Jugendberatung. Erste Resultate


Datum
7. Juli 2023

Schlagwörter
Beratung   Forschung   Hilfesystem   Jugend  

Teamzusammensetzung

Es zeigt sich deutlich, dass es in der Jugendberatung auf der einen Seite sozialarbeiterische und auf der anderen Seite psychologische Beratungsangebote gibt. Nur selten handelt es sich um interdisziplinär zusammengesetzte Teams.

Weiter kann zwischen „eigentlichen Beratungsstellen“ (in der Grafik pink) und Angeboten, die „auch“ Beratung anbieten (z.B. Jugendarbeit, Sozialdienste, in der Grafik grau) unterschieden werden. In Beratungsangeboten der Jugendarbeit und von Sozialdiensten sind fast ausschliesslich Sozialarbeitende tätig. Diese Angebote führen jedoch weniger Jugendberatungen durch wie eigentliche Jugendberatungsstellen.

Man kann zudem deutlich sehen, dass die Zusammensetzung des Teams einen Einfluss auf die Problemwahrnehmung und Angebotsgestaltung hat:

  1. Probleme in Zusammenhang mit Geld und Finanzen, Administration, Wohnen oder auch Sucht werden von sozialarbeiterischen Jugendberatungsstellen häufiger wahrgenommen wie von psychologisch ausgerichteten Stellen. Die anderen abgefragten Problembereiche werden von beiden Typen gleichermassen gesehen.
  2. Psychologisch ausgerichtete Jugendberatungsstellen gehen von einem grösseren ungedeckten Bedarf aus und sehen eher die Notwendigkeit eines Ausbaus des Angebots.
  3. Sozialarbeiterische Beratungsstellen sind niederschwelliger wie psychologische Angebote.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet von eigentlichen Jugendberatungsstellen ist deutlich grösser wie das der offenen Jugendarbeit oder anderer Beratungsangebote (z.B. Sozialdiensten). Ebenso zeigt sich, dass Beratungsstellen weit häufiger in städtischen Gemeinden anzutreffen sind wie beraterische Angebote der offenen Jugendarbeit.

Beratungsstellen sind häufig für ganze Regionen zuständig während Jugendarbeit stärker lokal verankert ist. Auch die Niederschwelligkeit ist bei der Jugendarbeit grösser wie bei Jugendberatungsstellen.

Finanzierung

Jugendberatungsstellen sind in der Regel durch die öffentliche Hand finanziert. Auffallend ist zudem, dass ein grosser Teil der Jugendberatungsstellen Teil der öffentlichen Verwaltung ist.

Anzutreffen ist teilweise eine ergänzende Finanzierung über Spenden. Vereinzelt gibt es kostenpflichtige Angebote, diese wurden bei der Befragung jedoch nicht berücksichtigt.